Armin Weiß erhält den Trainersonderpreis des LSV

25.01.2017


Armin Weiß (Zweiter von links) mit den anderen Preisträgern Peter Salzer, Stefanie Walk und Dieter Roth Foto: LSV Baden-Württemberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Trainer Armin Weiß des Freestyle-Clubs Zollernalb ist am Dienstag bei der 21. Trainerpreis-Verleihung des Landessportverbands Baden-Württemberg im Porsche-Museum in Stuttgart mit dem Sonderpreis der Barmer GEK ausgezeichnet worden.

"Nur wenigen gelingt das, was Armin Weiß gelungen ist: Sowohl als Athlet als auch als Trainer konnte er sportliche Erfolge feiern", zeigte sich Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer Baden-Württemberg, in seiner Laudatio beeindruckt. Der Ebinger nahm 1992 am Demonstrationswettbewerb bei den Olympischen Spielen in Albertville teil und wurde im selben Jahr Vizeeuropameister im Freestyle-Ballett.

Mit seiner Tochter Emma trainiert der Albstädter die einzige deutsche Freestylerin, die bei internationalen Wettbewerben im Kunstspringen an den Start geht und die bei den Jugend-Weltmeisterschaften 2016 im Ski Freestyle Platz zwölf belegte. Und auch Adrian Schlegel (Buckelpiste) machte er fit für internationale Aufgaben.

Doch Plötze machte klar, dass die Barmer mit dem Sonderpreis nicht nur den sportlichen Aspekt würdigen wolle. "Armin Weiß engagiert sich ehrenamtlich, um eine Trendsportart nach vorne zu bringen, die auch junge Zuschauer begeistert, in der Trainer und Athleten bisher aber nicht dieselbe Aufmerksamkeit bekommen wie in anderen alpinen Disziplinen. Dafür verdient er unsere Anerkennung", so Plötz weiter. "Ich bin richtig stolz, dass ich das geschafft habe. Es ist auch für den Freestyle-Sport in Baden-Württemberg eine super Geschichte", sagt Armin Weiß. Schließlich hätten die gut 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Sport vor der Verleihung des Sonderpreises eine Videopräsentation seiner Arbeit zu sehen bekommen. "Das hat uns mächtig geholfen. Die Leute haben großes Interesse gezeigt."

Der 53-Jährige – seine Nominierung hat er seiner Tochter Emma zu verdanken, die eine Bewerbung einreichte – weist aber auch auf eine andere wichtige Grundlage des Erfolgs hin – die Trainingsmöglichkeiten. "Dass wir als kleiner Verein in Albstadt so gut ausgestattet sind, liegt auch am Großgerätezuschuss des Württembergischen Landessportverbands."

Neben dem Albstädter wurden Peter Salzer (Nürtingen) – sein Schützling Niko Kappel gewann bei den Paralympics Gold im Kugelstoßen – als Trainer des Jahres, Stefanie Walk (Skisprung/Oberstdorf) und Dieter Roth (Leichtathletik/Offenburg) für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Den Ehrenpreis des Landessportverbandes Baden-Württemberg für besondere Verdienste um den Sport in Baden-Württemberg ging an die Porsche AG. "Der Sportwagenhersteller engagiert sich seit Jahren für den Sport in Baden-Württemberg – sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport", sagte Elvira Menzer-Haasis, Präsidentin des Landessportverbandes. Das Unternehmen habe in den letzten Jahren Vereine in Baden-Württemberg mit über einer Million Euro unterstützt und junge Athleten, die sich auf dem Weg zu Olympischen oder Paralympischen Spielen befanden, mit knapp 150 000 Euro gefördert, so Menzer-Haasis weiter.

Der Trainerpreis Baden-Württemberg wird seit 1996 jährlich vergeben und prämiert Trainerinnen und Trainer aus Baden-Württemberg, die durch herausragende Leistungen, außergewöhnliche sportliche Erfolge ihrer Athleten sowie besondere pädagogische Fähigkeiten auf sich aufmerksam gemacht haben. Vorgeschlagen werden die Trainer von Fachverbänden und Vereinen, aber auch durch Sportschulen, Olympiastützpunkte, Kaderathleten und weitere im Sport angesiedelte Personen.

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury, bestehend aus hochrangigen Personen aus Sport, Medien und Politik sowie den Partnern des Trainerpreises.

 

BEWERBUNG für TRAINERPREIS Baden-Württemberg 2016

beantragt von Emma Weiß – Skikunstspringerin, JWM BLR 2016 12.Platz

Besondere Persönlichkeitseigenschaften
Armin hat die Fähigkeit, individueller und Fähigkeiten anpassender zu trainieren wie kaum ein anderer. Jeder Athlet bekommt seine absolut individuelle Korrektur und keine Korrektur gleicht der anderen. Jeder wird nach seinen Möglichkeiten gefordert und gefördert, niemand kommt trotz mehreren Athleten im Training zu kurz. Außerhalb des Trainings stellt er mit dem Athleten zusammen, was die Ziele der kommenden Saison, aber auch zum Beispiel Ziele bis zu den nächsten Olympischen Spielen sind. Er führt Gespräche mit der Schule, damit der Athlet in den mehreren Monaten, die er im Winter fehlen wird, freigestellt wird. Den Sommer plant er konkret hindurch, damit alle Grundlagen für den Winter gelegt sind, denn: „Im Sommer werden die Sieger gestellt“, besonders in unserer Sportart. Aber nicht nur der Sommer wird durchgeplant, sondern auch über jedes einzelne Training macht er sich umfassende Gedanken.
Das stärkste Argument für seine Trainerfähigkeit liefert die Tatsache, dass wir, obwohl wir so unglaublich weit weg wohnen vom Schnee und nicht einmal die Hälfte der Schneetage zusammen bekommen wie unsere Konkurrenten (das nächste größere Skigebiet liegt 1,5-2 Stunden von uns weg), trotzdem solche großen Erfolge in der vergangenen Saison feiern konnten.
Sein Training besteht aus unglaublich großer Abwechslung, weshalb uns andere bewundern können und es auch tun. Immer wieder probiert er mit uns neue Sportarten aus und versucht so unser Verletzungsrisiko im Schnee und auf der Wasserschanze möglichst gering zu halten, was sich lohnt, da niemand von seinen betreuten Athleten schon einmal schwerwiegender verletzt war. Außerdem erreicht diese Abwechslung im Training auch eine spürbar höhere Reaktionsfähigkeit, die wir im Schnee erleben dürfen.
Ob Schnee-, Wasserschanzen-, Trampolin-, Kraft-, Koordinations-, Airtrack- oder Tumblingbahn-Training, alles wird mit einer höchstmöglichen Intensität von ihm trainiert.

Moralische Vorbildfunktion
Armin wurde mehrere Male Weltcup-Sieger, hat an den Olympischen Spielen (Albertville 1992, Demonstrationswettbewerb) teilgenommen, wurde Vize-Europameister und siebenfacher Deutscher Meister im Ski- ballett. Damals schon hat er seine Trainingskollegin Elfie Simchen im Skikunstspringen trainiert und unterstützt. Elfie hat erst vor kurzem wieder gesagt, dass sie beim Trainieren niemandem so getraut hat wie Armin.
Seine jahrelange Weltcup-Erfahrung und die mehreren tausend Stunden, die er alleine für sich trainiert hat, da er leider keinen wirklichen Trainer hatte, macht ihn zu dem, was er heute ist: ein lebenserfahrener, kompetenter, absolut zielorientierter und strebsamer, manchmal auch harter, muskelkaterbereitender, und vor allem auch sympathischer Trainer und das behaupte ich nicht als seine Tochter, sondern als sein Athlet.